Eine ganz besondere Ausstellung konnten die Schülerinnen und Schüler der 9. Klasse der Abt-Hermann-Vogler-Schule im Museum Biberach besichtigen: die Schulkunst-Ausstellung mit ihren eigenen Kunstgegenständen. Diese Werke sind nicht in einem separaten Raum ausgestellt, sondern unter den Exponaten der gesamten Dauerschau des Museums verteilt. So wird der kunstvolle Beitrag der Schülerinnen und Schüler in dem Kontext der professionellen Sammlung gestellt und bekommt eine besondere Wertschätzung.

Seit 1984 fördert das Land Baden-Württemberg im Rahmen eines Aktionsprogramms die musisch-kulturelle Erziehung an den Schulen des Landes. Die Schüler waren natürlich sehr gespannt, wie ihre Kunstwerke in einem echten Museum zur Geltung kommen würden. „Es ist schon komisch, plötzlich mein Bild in einem echten Museum zu sehen“, sagt Marina Groza. Ihre Begeisterung ist förmlich spürbar, als sie von sich mit ihrem eigenen Porträt ein Selfie macht. „Das Selfie musste ich einfach machen. Das glaubt mir sonst niemand, dass ich mal in einem Museum ausgestellt war“, lacht sie.

Auch Konrad Kopf, der Museumspädagoge, der für die Kulturvermittlung des Museums zuständig ist und den Schülern eine einstündige Führung durch die gesamte Dauerausstellung gab, freute sich: „Das mache ich doch zum ersten Mal – Künstler, die auf ihren eigenen Kunstwerken abgebildet waren, ihre eigene Kunst vermitteln. Ich hoffe ich konnte den jungen Künstlerinnen und Künstlern ihre Werke unter dem Aspekt einer modernen Kunstbetrachtung gewinnbringend näherbringen.“

Im Februar dieses Jahres hatten die Schülerinnen und Schüler der damaligen 8. Klasse ihre eigene „Hammer-Ausstellung“ im Abt-Hermann-Vogler-Saal des Rathauses präsentiert. Vier Wochen lang konnten über 400 verschiedene Hämmer besichtigt werden, die von den Schülern kreativ gestaltet worden waren. Jetzt fand ein Teil dieser Ausstellung seinen Weg in das Museum Biberach. Unter dem Thema „Serie“ waren alle Schulen aus Biberach und Ulm eingeladen, Kunstwerke einzureichen. Die Präsentation im Museum ist ein wertvoller Teil des landesweiten Projekts zur Förderung der Kunst an Schulen.

Ziel dieses Schulkunst-Förderprogramms ist es, die künstlerische Arbeit an den Schulen zu stärken und die Verbindung zwischen den Schülern und der Öffentlichkeit zu intensivieren. So finden die kreativen Leistungen der Schüler ihren Weg nach außen und werden in einem größeren Kontext wahrgenommen. Der Besuch des Museums war für die Schüler ein unvergessliches Erlebnis, das ihnen nicht nur ihre eigene Kunst näherbrachte, sondern vielleicht auch den ersten Schritt in eine mögliche künstlerische Zukunft ebnete. Die jungen Künstlerinnen und Künstler waren sichtlich stolz darauf, ihre Werke in einem professionellen Ausstellungsrahmen zu sehen und zu erleben, wie ihre Kunstwerke bei den Besuchern des Museums Anklang fanden.