Die 9. Klasse der Abt-Hermann-Vogler-Schule war gemeinsam mit dem Seniorenzentrum aus Rot an der Rot auf dem Jahrmarkt in Memmingen unterwegs. Acht pflegebedürftige Rollstuhlfahrerinnen und -fahrer wurden einen Vormittag lang von 14 SchülerInnen betreut. Bei bestem Wetter und noch nicht so viel Betrieb schaute man gemeinsam die Stände und Fahrgeschäfte des Jahrmarktes und des Händlermarktes an. Dabei waren die SchülerInnen den Senioren behilflich, kauften für sie ein, holten ihnen etwas zu essen und unterhielten sich mit ihnen.
Seit drei Jahren sind das Seniorenzentrum und die AHVS durch eine gemeinsame Bildungskooperation verbunden. Die SchülerInnen lernen hier den Alltag der SeniorInnen im Seniorenzentrum kennen und durften nun einen Jahrmarktbesuch miterleben. Die Ausbildung im Seniorenzentrum erfährt bei den Jugendlichen eine immer größere Beliebtheit: eine ehemalige Schülerin der AHVS absolviert gerade ihr Freiwilliges Soziales Jahr, zwei weitere Schüler machen eine Ausbildung zum Fachpfleger, zwei Ehemalige arbeiten bereits als ausgebildete Fachkräfte.
Auch den SchülerInnen der 9. Klasse gefiel der Ausflug sehr. Anastasia Zeller bedankte sich beim Abschied bei „ihrer“ Seniorin für den schönen Vormittag. Im Gespräch im Unterricht erzählte sie: „Ich hatte anfangs schon leichte Bedenken, wie der Vormittag werden könnte, aber nachdem wir die ersten Meter mit dem Rollstuhl unterwegs waren, gefiel mir die Aufgabe echt gut.“ Anastasia könnte sich sogar vorstellen, später den Beruf der Fachpflegerin zu ergreifen.
Den SchülerInnen war die Wichtigkeit ihrer Aufgabe schnell bewusst. Die Rollstuhlfahrer waren wirklich auf die Hilfe und Umsicht der Jugendlichen angewiesen. Ohne sie hätten die Senioren diesen Ausflug nicht unternehmen können.
Als nächste Aktion möchten die SchülerInnen der 9. Klasse die Senioren zu einem Weihnachtskaffee in ihre Schule einladen. So dürfen die Senioren die Schulwelt der Jugendlichen kennenlernen. Ein lebhafter Austausch, der beide Lebenswelten ein kleines Stück näherbringen kann und Möglichkeiten für gegenseitiges Verständnis und Akzeptanz schafft.